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Neuerscheinung: »Synergie. Kultur- und Wissensgeschichte einer Denkfigur«

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Synergie ist ein Schlüsselbegriff in Wissenschaft und Gesellschaft. Wie wird er historisch und gegenwärtig verwendet? Was zeichnet ihn als produktives Paradigma in interdisziplinären Forschungs- und Praxisfeldern aus?
Als Modell einer holistischen Beschreibung der Wirklichkeit macht die synergetische Perspektive die aristotelische Einsicht fruchtbar, dass das Ganze mehr ist als bloß die Summe seiner Teile. Allgemeine Theorien des Zusammenwirkens (synérgeia) nehmen hier ihren Ausgangspunkt.
Mit Blick auf kooperative Interaktionen und dynamische Strukturbildungen in Natur, Kunst und Gesellschaft untersuchen die Beiträge philosophie-, wissenschafts- und kulturgeschichtliche Konstellationen, in denen Synergie-Konzepte besondere Konjunktur haben, und fragen nach dem Zukunftspotenzial dieser transdisziplinären Denkfigur.

Der Band versammelt Texte von Lisa Borland, Peter Corning, Susanne von Falkenhausen, Gabrielle Fois-Kaschel, Dietmar Hansch und Hermann Haken, Marie-Luise Heuser, Georgi Kapriev, Elena Knyazeva, Joachim Krausse, Vanessa Lux, Klaus Mainzer, Tatjana Petzer, Igor Poliankski, Stephan Steiner, Dieter Thomä, Georg Toepfer und Christina Vagt. Die Beiträge verstehen sich allesamt als Bausteine zu einer Kultur- und Wissensgeschichte der Synergie. Über die historisierende Betrachtung hinaus untersuchen die AutorInnen die Aktualität des Synergieparadigmas und die Denkfigur der Synergie als treibende Kraft der holistischen Modellbildung in Theologie, Philosophie, Wissenschaft, Medizin und Kunst. Insbesondere fragen sie nach der Funktion und Nutzbarmachung synergetischer Perspektiven in Hinblick auf die Generierung, Integration und Anwendung von (Zukunfts-)Wissen.


Inhaltsverzeichnis und Einleitung zum Band: https://www.fink.de/katalog/titel/978-3-7705-5896-4.html


Neuerscheinung: »Hermann Haken und die Anfangsjahre der Synergetik«


In seiner wissenschaftshistorischen Dissertation von 2013 hat Bernd Kröger den wissenschaftlichen Werdegang des Stuttgarter Physikers und Mathematikers Hermann Haken (geb. 1927 in Leipzig), Mitglied des Ordens »Pour le Mérite«, nachgezeichnet. Eindrucksvoll wird der Wettlauf zwischen der sog. Stuttgarter Schule und amerikanischen Forschern auf dem Weg zur quantenmechanischen Lasertheorie und die Begründung von Hakens Synergetik nachgezeichnet. Mit letztere, einer umfassenden Theorie der Selbstorganisation, konnte Haken erklären, wie in energetisch offenen Systemen – ohne äußere Einwirkungen – aus Unordnung Ordnung entsteht. Die Synergetik berührt die Gebiete der nichtlinearen Prozesse, der Komplexitäts- und der Chaostheorie und erwies sich als Schlüssel für die Erklärung selbstorganisatorischer Prozesse nicht nur in Physik, Chemie und Biologie, sondern auch in Medizin, Ökologie, Soziologie und vor allem in der Psychologie. Im Anhang der Monografie ist eine umfangreiche Bibliografie Hermann Hakens und ein Verzeichnis seiner Schüler enthalten.

2015 erschein im Springer-Verlag die englischsprachige Übersetzung »Hermann Haken: From the Laser to Synergetics. A Scientific Biography of the Early Years«

blog/buchankuendigung.txt · Zuletzt geändert: 2022/07/02 08:33 von tatjana