Vortrag von Klaus Mainzer, 30.05.2012, 20 Uhr, Jeschke van Vliet Kunstauktionen, Schützenstr. 39, 10117 Berlin-Mitte

Der Münchner Philosoph und Wissenschaftstheoretiker Klaus Mainzer ist zu Gast am ZfL Berlin mit dem Vortrag „Intelligente Systeme. Von der Evolution des Gehirns zur Robotik und künstlichen Intelligenz“

»Leben als Maschine« und »künstliche Intelligenz« sind spätestens seit der Renaissance wirkungsmächtige Metaphern. Gibt es Gesetze wie in der Physik, mit denen die Evolution berechnet, erklärt und prognostiziert werden kann? Mit den neuen Methoden der Biomathematik, Biophysik und Bioinformatik zeichnet sich diese Entwicklung in der Systembiologie ab. Die Robotik orientiert sich ihrerseits zunehmend an kognitiven und intelligenten Organismen der Evolution. Auch Roboter erhalten so komplexe Körper mit technischen neuronalen Netzen als ihren »Gehirnen«, mit denen sie ihre Erfahrungen und damit ihre Art von Intelligenz entwickeln. Um die zunehmende Komplexität menschlicher Lebenswelt zu bewältigen, müssen technische Systeme adaptiver, autonomer und intelligenter werden. Die Rede ist von Cyberphysical Systems als soziotechnischen Systemen, in denen Natur, Technik und Gesellschaft zusammenwachsen. Welche Risiken und Chancen sind mit diesen komplexen Infrastrukturen des globalen Erdsystems verbunden? Wie lassen sie sich steuern, um nicht von einer »blinden« soziotechnischen Koevolution überrollt zu werden?

Prof. Dr. Klaus Mainzer ist Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste sowie der Academia Europaea, Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie und Wissenschaftstheorie der TU München und wissenschaftlicher Direktor der Carl von Linde-Akademie. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören: komplexe dynamische Systeme und die Selbstorganisation in Natur und Gesellschaft; Chaostheorie; die Mathematisierung und Computermodellierung von Wissenschaft und Technik; künstliches Leben/künstliche Intelligenz; Raum, Zeit, Materie; Kosmologie und Evolution.

Medienecho:

Synergietalks05: Komplexität in Theorie und Praxis, 30.05.2012, 16 Uhr, ZfL Berlin, Schützenstr. 18, Seminarraum 303

Komplexe Systeme stehen für das dynamische Gleichgewicht zwischen Ordnung und Chaos, zwischen Stabilität und Instabilität. Wie beeinflusst das Wissen über integrative Wechselwirkungen, emergente Eigenschaften, Strukturbildungsprozesse und die Selbstorganisation komplexer Systeme die angewandte Forschung? Im Gespräch mit dem Wissenschaftstheoretiker Klaus Mainzer (TU München), dessen Buch Thinking in Complexity uns als Diskussionsvorlage dienen wird, erörtern wir den Umgang mit Komplexität(en). In die aktuelle Komplexitätsforschung wird die Philosophin Marie-Luise Heuser (TU Braunschweig) einführen.

Hier finden Sie die Diskussionsvorlage zum downloaden.

Kontakt: synergie@zfl-berlin.org